Mit Lettnern wird die Schwelle zwischen Klerikern und Laien markiert.
In der PRedigerkirche ist der Lettner als eine Sequenz aus vier Kapellen ausgebildet, die mit liturgischen Gerät ausgestattet sind.
Darunter ein Tabernakel mit darüber angebrachtem Ewigem Licht, ein Altar mit einer Marienfigur aus Holz, die farbig gefasst ist und eine Trias aus Ikonen.
Die Interventionen von Monika Dillier setzen bei dieser Ausstattung an und greifen behutsam in die angelegte Symbolik ein.
Der Tabernakel ist weniger als vorher auf eine externe Lichtquelle angewiesen. Mit dem mundgeblasenen, buntfarbigen Glasbausteinen reicht dafür das natürliche LIcht. Die Madonnenfigur hält es nicht im Stehen und der Demut. Sie drängt es in die Prozession als einem Ereignis, das im Öffentlichen stattfindet und wo sie zu einer Referenzfigur für das Marienhafte werden kann. Vor den Ikonen ist eine kleine Gruppe von Notenständern platziert, die wie dreidimensionale Fürbitten und Kommentare angelegt sind. Die Sprecherrollen sind noch nicht bestimmt, wohl aber die Gegenüber: Bei ihnen handelt es sich um Ikonen mit Darstellungen von Marie und zwei Engeln, die sie flankieren. Eine gold grundierte Tafel steht am Boden, gelehnt an die Wand zum Chorraum.
Diese Kapelle greift in das Konstrukt aus Heiligem und Fürbittendem ein, indem es die Passivität löscht. Eine Fürbitte vorzubringen ist ein Akt , der Mut braucht und die Disziplin, präzise zu sein.
2019 Stefanie Manthey