Ich wurde 1947 in Sarnen, Kanton Obwalden, als älteste Tochter von Julian Dillier und Emma Dillier von Rotz geboren.
Meine Mutter kümmerte sich ums Haus und die Kinder. Ich habe drei Geschwister.
Mein Vater war bis zu seinem 40. Lebensjahr Staatsangestellter, anschliessend wechselte er als Redaktor zu Radio DRS, Basel. In meiner Kindheit nahm das Theaterspiel einen breiten Raum ein, da mein Vater sich für das Laientheater engagierte.
Kunst und Literatur waren ein fester Bestandteil unseres Familienlebens, und es wehte ein kritischer Geist durch unser Haus gepaart mit einer Prise Katholizismus. Die traditionelle Rollenaufteilung verhinderte nicht, dass unsere familienintern dominante Mutter ihren Töchtern kämpferischen Geist mitgegeben hat.
Ich besuchte die Schulen in Kerns und Sarnen, die meisten meiner Lehrerinnen waren Nonnen.
Mit sechzehn ging ich ein halbes Jahr für einen Sprachaufenthalt nach Paris. In Paris hatte ich wesentliche Begegnungen mit grossen Museen und den Künstlern des 20. Jahrhunderts. Die Suche nach den Künstlerinnen begann.
In der Klosterschule Baldegg besuchte ich das Hauswirtschaftslehrerinnenseminar. Die Zeichnungslehrerin machte einen grossen Eindruck auf mich und versorgte uns mit viel künstlerischer Nahrung. Nach meiner Ausbildung zur Hauswirtschaftslehrerin besuchte ich die Kunstgewerbeschule Luzern, wo ich mit dem Diplom als Zeichnungslehrerin abschloss.
Anschliessend studierte ich an der HDK West Berlin sechs Semester visuelle Kommunikation, und an der FU besuchte ich Seminare bei Wolfgang Fritz Haug (Karl Marx: "Das Kapital"). Alexander Kluge und Theodor W. Adorno hatten grossen Einfluss auf mich. Es war eine Zeit der politischen Diskussionen, der Feminismus erlebte eine Blüte und verkrustete Gewohnheiten wurden infrage gestellt.
Ich verbrachte viel Zeit im Kino und auf der Strasse und arbeitete vor allem an Videoprojekten, die sich mit dem Leben auf der Strasse beschäftigten. (z.B. Interviews mit Frauen, die ich auf einer Demo gegen den Paragraphen 218 kennenlernte,) "Frauen find ich viel besser" oder ein Video im legendären Aschinger der Hardenbergstrasse beim Zoo: „Gespräche im Aschinger“. Diese Videoarbeiten zeigte ich dann unter anderem im Forum des Jungen Films in Berlin.
Zurück in der Schweiz liess ich mich in Basel nieder, unterrichtete an verschiedenen Schulen Zeichnen und betätigte mich in der Erwachsenenbildung. In dieser Zeit engagierte ich mich für feministische Projekte wie Frauenbeiz, Frauenzentrum, Frauenhäuser.
1978 realisierte ich zusammen mit Klara Berg und anderen Frauen am Stadttheater Basel eine Frauenkulturwoche. Schwerpunkt war eine Inszenierung auf der kleinen Bühne des Theaters: „Damengöttinen am Äquator“ auf der Grundlage von Irmtraud Morgners Roman „Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz, erzählt von ihrer Spielfrau Laura“. Verschiedene Veranstaltungen wie Filmvorführungen (Ulrike Ottinger), Diskussionen, Lesungen und eine Ausstellung im Foyer des Theaters bildeten das Rahmenprogramm (Miriam Cahn, Monika Dillier, Mona Ebner, Mireille Gros, Verena Moser und andere).
1980 bezog ich mein erstes eigenes Atelier und habe den Schwerpunkt entschiedener auf meine zeichnerische Arbeit gelegt. Die Künstlerinnenszene in Basel war zu der Zeit prägnant. In einer „DU“ - Ausgabe über die Stadt Basel wird ein Gruppenfoto von Christian Vogt im Auftrag von Jean Christoph Ammann mit Miriam Cahn, Mireille Gros, Silvia Bächli und mir veröffentlicht. (Auf dem Foto fehlten unter anderem Hannah Villiger, Rut Himmelsbach, Vivian Suter, die zur Zeit der Aufnahme unterwegs waren.)
1982 wurde ich Mutter eines Sohnes.
Dazwischen machte ich immer wieder Auslandaufenthalte in Europa, China und den USA. 1988 ein erstes Atelierstipendium in Peking. Bestärkt durch diesen Aufenthalt kristallisiert sich der Schwerpunkt auf Papierarbeiten immer deutlicher heraus.
Vermehrte Unterrichtstätigkeit an der Schule für Gestaltung Basel, Malfachklasse zusammen mit Werner Mutzenbecher und an der FundF, Schule für Kunst und Mediendesign. Gastsemester an der Hochschule der Künste in Hamburg.
2002 Heirat mit Wolfram Groddeck, dem Vater meines Sohnes, und Atelierstipendium in Kapstadt, Südafrika.
Bis heute organisiere ich immer wieder Projekte zusammen mit andern KünstlerInnen; aktuell: 2017 „Quién esta dondé? Wer ist wo - ist wer wo - wo wer ist“ ein interkulturelles Projekt in der Villa Renata Basel mit Künstler_innen aus Argentinien und der Schweiz. 2015/2016 hatte ich ein Atelierstipendium mit Atelier Mondiale in Buenos Aires. In den letzten Jahren habe ich neben dem Schwerpunkt Zeichnung ("Das ist eine Zeichnung. Ist das eine Zeichnung. wow") vermehrt auch installative Arbeiten, grosse Wandzeichnungen sowie Kunst und Bau realisiert. Zuletzt fertig gestellt 2017 Krematorium Friedhof Hörnli Basel: „Vier Himmelsrichtungen und der goldene Horizont“ Dabei bin ich auf das Material Glas als eine feurige Variante des Aquarells gestossen.
Basel, Juli 2017